Der Ratgeber zum Thema Asset Management zeigt den Unterschied zu einem Anlageberater auf, welche Kosten hierbei auf einen zukommen und welche Kompetenzen ein Vermögensverwalter mitbringen muss. Wer seine Ersparnisse einigermaßen gewinnbringend anlegen möchte, hat es heute nicht leicht. Während er früher einfach eine Bundesobligation gekauft hat, die zuweilen mit über acht Prozent verzinst war, muss sich der Sparer nun jeden Tag um das Auf und Ab an den Weltbörsen kümmern. Für einen viel arbeitenden Menschen ist das schlicht unrealistisch.
Eine Lösung des Problems besteht in der Beauftragung eines eigenständigen, bankenunabhängigen Vermögensverwalters, dessen täglich Brot es unter anderem ist, sich um eine Vielzahl der an den Börsen gehandelten Assets zu kümmern. Als besonders seriöse Partner in Geldangelegenheiten gelten jene Berater, die eine Lizenz durch eine staatliche Aufsichtsbehörde vorweisen können. In Deutschland ist dies die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) und in der Schweiz die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht (FINMA).
Asset Management: Unterschied zum Anlageberater
Ein „normaler“ Anlageberater zeigt die verschiedenen Wege auf, was am Markt gerade als Anlage en vogue ist, und man muss dann selbst Entscheidungen darüber treffen, welche konkreten Schritte der Berater einleiten soll. Der Asset Manager nimmt einem dagegen alles ab, indem er derjenige ist, der entscheidet, wie viel von dem vorhandenen Kapital wann in welches Asset zu investieren ist.
Um dies alles tun zu können, braucht der Vermögensverwalter eine zumindest limitierte Vollmacht. Im Vorfeld wird er natürlich die Strategie, die er verfolgen soll, ganz genau abklären. Dabei spielt das sogenannte Risikoprofil eine wichtige Rolle, also, ob man charakterlich eher vorsichtig defensiv ausgerichtet ist oder lieber risikofreudig auf Chance setzt.
Können auch Kleinanleger einen Vermögensverwalter beauftragen?
Viele Vermögensverwaltungen setzen in der Tat eine Mindestanlagesumme voraus. Doch dieser Passus hat sich in den letzten Jahren immer weiter aufgeweicht. Das heißt, die „Eintrittsgelder“ haben inzwischen ein Niveau erreicht, das der normale Sparer oftmals bedienen kann.
Falls einem die Idee des Asset Managements zusagt, sollten man zu einem oder zwei Anbietern Kontakt aufnehmen. Im persönlichen Gespräch lassen sich alle Fragen bezüglich Asset Management schnell klären, überdies merkt man dabei auch, ob die „Chemie“ stimmt, was für die vertrauensvolle Zusammenarbeit eine Grundvoraussetzung ist.
Was kostet ein Asset Manager?
Zunächst einmal sind da die elektronischen Varianten des Asset Managements, die gern als „Fin-Tech“ oder „Robo-Adviser“ bezeichnet werden. Sie sind technisch einfach zu handhaben und es ist hierbei möglich, schon mit kleinem Kapitaleinsatz sofort loszulegen. Dazu sollte man aber wissen, dass derartige „Maschinen“ im Asset Management, wenngleich sie sehr kostengünstig sind, realen Finanzprofis nicht das Wasser reichen können.
Der klassische Vermögensverwalter erhebt eine Gebühr für seine Arbeit, die zwischen 0,75 und zwei Prozent des verwalteten Vermögens rangiert. Bei sehr großen Vermögen gibt er sich mit dem kleineren Satz zufrieden.
Was wollen die Kunden im Asset Management?
Ernst & Young (EY) ist eine Beratungsgesellschaft, die 2021 eine Studie zu dieser Frage angefertigt hat. Demnach steht bei den privaten Anlegern die finanzielle Sicherheit im Vordergrund. Gleich danach geht es den Kunden um ihren Kapitalerhalt beziehungsweise Kapitalschutz. Wobei der Wunsch nach breiter Streuung (Diversifizierung) des Vermögens unverkennbar ist.
Das Institut für Vermögensverwaltung der TH Aschaffenburg fand heraus, dass die Großbanken und vor allem die Sparkassen immer mehr Kunden an die private Konkurrenz verlieren. In der Folge steigen die zu verwaltenden Vermögen bei den Vermögensverwaltern steil an, denn sie bieten das, was Kunden wollen: gute Erreichbarkeit, individuelle Betreuung und einen insgesamt sehr guten Service.
Asset Management: Das sollte ein kompetenter Vermögensverwalter mitbringen
- Expertise
Die Anlageformen müssen immer zu Ihrer individuellen Lebenssituation und zu Ihrem ganz persönlichen Risikoprofil passen. - Flexibilität
Das Leben birgt plötzliche Veränderungen. Da wird geheiratet, Kinder kommen zur Welt, der Jobwechsel erfordert einen Umzug, es wird ein Haus gekauft, unerwartete Berufsunfähigkeit oder es tritt ein Todesfall in der Familie ein. Das alles kann enorme Auswirkungen auf die aktuelle Vermögensaufteilung haben. Hier wünscht sich jeder einen kompetenten Asset Manager, der mitdenkt. - Professionalität
Emotionen haben an der Börse nichts verloren. Der kompetente Vermögensverwalter agiert allein auf der Basis von Fakten und aktuellen Trends. Das kann zum Beispiel auch mal bedeuten, dass er bestimmte Aktien gezielt mit einem noch erträglichen Verlust verkauft. In diesem Zusammenhang sei an den Wirecard-Skandal erinnert. - Transparenz
Im Asset Management ist man darum bemüht, seine Klienten stets auf dem Laufenden zu halten,. So sind diese immer im Bilde darüber, wie sich ihre Anlagen gerade entwickeln. Zur Transparenz gehören selbstverständlich auch die Kosten der Vermögensverwaltung. - Zeitgewinn
Da durch Asset Management einem alles rund um das umfangreiche Thema Geld und Vermögen abgenommen wird, bleibt mehr Zeit für den Beruf und vor allem für die Familie.
Ana Karen Jimenez ist Redakteurin beim Deutschen Coaching Fachverlag und hat ihren Bachelor in Literaturwissenschaften und Spanisch an der Eberhard Karls Universität Tübingen abgeschlossen. Sie ist in den Magazinen für lesenswerte Ratgeber und vielfältige Kundentexte verantwortlich.