Ratgeber

Mit einem cleverem Ausbildungsmarketing schon jetzt als Unternehmen zukunftsfähig werden

Der Fachkräftemangel ist nicht nur auf politischer Ebene ein großes Thema, sondern trifft in vielen Fällen auch Unternehmen und Verbraucher. Eine Maßnahme, diesem Mangel entgegenzuwirken, ist das Ausbildungsmarketing. Der Begriff definiert ein spezielles Vorgehen im Personalmarketing, mit dem erfolgreich auszubildende Fachkräfte gewonnen und von Anfang an in Unternehmensstrukturen eingebunden werden sollen.

Der folgende Ratgeber beschäftigt sich mit Ausbildungsmarketing und zeigt auf, wie dadurch dem Fachkräftemangel entgegengewirkt werden kann. Ausbildungsmarketing ist eine Sonderform des Personalmarketings und fokussiert besonders die Zielgruppe der auszubildenden Fachkräfte. Dazu gehören alle Maßnahmen, die sicherstellen, dass ein Unternehmen als attraktiver Arbeitgeber erscheint. Im Zentrum steht dabei nicht nur die passende Kandidatenansprache über präferierte Kanäle junger Leute, sondern auch ein gezieltes Employer Branding sowie die langfristige Bindung der Angestellten an ein Unternehmen.

Im Zuge eines erfolgreichen Ausbildungsmarketings sind folgende Fragen entscheidend:
  • Wie macht ein Unternehmen als Ausbildungsbetrieb auf sich aufmerksam und wie hebt es sich von den Konkurrenten ab?
  • Welche Zielgruppe wird fokussiert und wie muss sie angesprochen werden?
  • Über welche Kanäle sind Jugendliche am besten mit Ausbildungsmarketing zu erreichen?
  • Welche Maßnahmen kann ein Unternehmen im Rahmen des Ausbildungsmarketings ergreifen?
  • Welche Erfolgsfaktoren und Botschaften sendet das Ausbildungsmarketing aus?
  • Welches Ausbildungsmarketingkonzept passt zum Unternehmen?

Ausbildungsmarketing: Auszubildende durch Recruiting werben

Allein 2020 blieb ein Drittel der Ausbildungsstellen in Deutschland unbesetzt. Dafür ist zum einen der demografische Wandel verantwortlich. Es gibt weniger Nachwuchskräfte, die in den Arbeitsmarkt eintreten, und demgegenüber mehr ältere, in den Ruhestand gehende Menschen. Zum anderen war das Recruiting von Azubis in vielen Unternehmen nicht sehr erfolgreich.

Die Gründe für unbesetzte Ausbildungsplätze sind also vielschichtig. Viele Firmen vertrauen noch immer auf Zeitungsinserate und Mundpropaganda, um den Nachwuchs anzulocken. Jedoch ist die Konzentration auf einseitige und veraltete Recruiting-Methoden genauso problematisch wie der ausschließliche Fokus auf Social-Media-Angebote.

Sinnvoll ist daher, einen individuellen, ausgewogenen Recruiting-Mix zu generieren: Die Eltern zukünftig Auszubildender legen Wert auf klassische Werbemethoden und gewohnte Strukturen. Weil auch sie oft als Entscheidungshilfen fungieren, sind diese konservativen Techniken von Unternehmen ebenso zu berücksichtigen wie modernere Vorgehensweisen wie Ausbildungsmarketing. So können Arbeitgeber Azubis auch mit interaktiven Tests, Umfragen und digitalen Methoden abholen und ihr Interesse wecken.

Interesse und Aufmerksamkeit lenken durch ein erfolgreiches Ausbildungsmarketing

Es existieren also unterschiedliche Wege, um vakante Ausbildungsstellen zu bewerben. Einerseits kann ein Unternehmen auf herkömmliche Verfahren zurückgreifen und junge Erwachsene durch Printmedien erreichen. Andererseits darf auch experimentiert werden und beispielsweise das Ausbildungsmarketing in Erwägung gezogen werden.

Neue Ideen und innovative Praktiken ziehen die Aufmerksamkeit junger Auszubildender auf sich. Zudem sind moderne Methoden in der Lage, das Image einer Organisation aufzufrischen. Gerade in Hinsicht auf die Arbeitgebermarke ist das von Relevanz. Mögliche Recruiting-Kanäle sind:

  • Anzeigen in Zeitungen
  • kreative Plakate
  • persönlicher Kontakt und Face-to-Face-Kommunikation mit potenziellen Azubis
  • zielgruppenorientiertes Marketing über Social Media und E-Mails
  • Praktikumsplätze

Wichtig ist, die Ausbildungsplätze nicht genauso zu behandeln wie andere offene Stellen, sondern ein gezieltes Ausbildungsmarketing zu verfolgen. Denn Azubis zählen zu einer Zielgruppe, die überwiegend aus jungen Erwachsenen besteht. Insofern ist beim Ausarbeiten und Gestalten der Recruiting-Konzepte immer das Mindset der jüngeren Generation zu berücksichtigen. Unerlässlich ist hierfür, sich in die potenziellen Bewerber hineinzuversetzen.

Worauf es Azubis ankommt

Nicht nur das Unternehmen selbst wünscht sich eine klare Kommunikation. Studien zufolge möchte die Mehrheit der Auszubildenden schon beim Bewerbungsgespräch ihre finanziellen und karrieretechnischen Aussichten erfahren.

Zudem absolvieren Azubis gern klassische Praktika, Seminare oder ähnliches, um Erfahrungen zu sammeln. Gerade talentierte Auszubildende sollten daher mit Weiterbildungen gefördert werden. Dadurch erweitern Firmen die Fachkompetenzen ihrer Mitarbeiter und binden sie durch eine klassische Personalentwicklung an sich.

Somit ist das Ausbildungsmarketing mit dem Anwerben neuer Kandidaten nicht vorbei. Im Bewerbungsprozess muss das Unternehmen klar vermitteln, was die neuen Fachkräfte erwartet. Und auch danach gilt es, transparent zu kommunizieren, welche Unterstützung und Förderung angeboten wird.

An manchen Stellen ist es ratsam, mit der Zeit zu gehen. Denn ein gewisser Digitalisierungsgrad sagt den meisten Auszubildenden zu. So hätten gern über 40 Prozent die Möglichkeit, ihr Berichtsheft online zu führen. Entsprechende Tools kann eine Firma erwerben oder individuell entwickeln lassen. Solche innovativen Angebote steigern die Attraktivität des Ausbildungsplatzes.

So stellt sich ein Unternehmen durch Ausbildungsmarketing attraktiv dar

Um die Attraktivität eines Arbeitsplatzes für angehende Azubis zu steigern, muss ein authentisches Gesamtbild vom Betrieb gezeichnet und durch Ausbildungsmarketing unterstrichen werden. Neben der Offenlegung der zukünftigen Karrierechancen ist Spaß ein wichtiger Faktor bei der Arbeit. Teambuilding-Methoden oder gemeinsame Events erweisen hier gute Dienste. Um die Wünsche der Azubis zu erfüllen, ist zunächst in Erfahrung zu bringen, was die jungen Angestellten interessiert. Regelmäßige, anonyme Umfragen können diesen Einblick verschaffen.

Bei der Planung des Ausbildungsmarketings ist unbedingt darauf zu achten, mit welcher Generation man es zu tun hat. Junge Menschen, die die Schule im Jahr 2021 beenden, zählen meist zur Generation Z. Kennzeichnend für sie ist ständige Erreichbarkeit und die permanente Nutzung digitaler Medien. Darüber hinaus steht die Work-Life-Balance im Mittelpunkt dieser Generation, der  neben der Arbeitsstelle auch genug Zeit für Freizeitaktivitäten bleiben muss. Unternehmen, die ihre Arbeitskräfte an sich binden möchten, sollten daher auf die Eigenschaften einer ganzen Generation Rücksicht nehmen.

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