Vor dem Firmenkauf sollte man klare Ziele und Strategien festlegen. Soll es ein Unternehmen sein, das in derselben Branche tätig ist wie das eigene Unternehmen oder ein Unternehmen, das in einer anderen Branche tätig ist? Soll das Ziel darin bestehen, ein größeres Marktsegment zu erreichen oder neue Produkte und Dienstleistungen in das Portfolio aufzunehmen? Eine klare Vision und Strategie beim Firmenkauf werden dazu beitragen, dass das Unternehmen in die richtige Richtung steuert und die richtigen Entscheidungen trifft.
Firmenkauf: Sorgfältige Due-Diligence-Prüfung ist ein Muss
Eine Due-Diligence-Prüfung (DDP) ist ein wichtiger Schritt im Prozess eines Firmenkaufs. Es handelt sich dabei um eine gründliche Prüfung und Analyse der finanziellen, rechtlichen, operativen und strategischen Aspekte des Zielunternehmens, die durchgeführt wird, um das potenzielle Risiko und Nutzen eines Firmenkaufs zu bewerten.
Während einer DDP untersucht das Käuferunternehmen beim Firmenkauf alle relevanten Unterlagen und Informationen über das Zielunternehmen. Dazu gehören beispielsweise Bilanzen, Geschäftspläne, Verträge, Lizenzen, Eigentumsrechte, Steuererklärungen, Prozesse, Personal und vieles mehr. Ziel ist es, für den Firmenkauf ein vollständiges Bild des Zielunternehmens zu erhalten und sicherzustellen, dass alle Angaben des Verkäufers korrekt sind.
Die Ergebnisse der DDP ermöglichen dem Käuferunternehmen, mögliche Probleme und Schwächen des Zielunternehmens zu erkennen und darauf zu reagieren, bevor der Firmenkauf abgeschlossen wird. Die DDP gibt auch dem Käuferunternehmen einen besseren Einblick in die möglichen Synergien, die durch den Kauf des Zielunternehmens entstehen können, und hilft ihm bei der Entscheidung, ob der Firmenkauf finanziell sinnvoll ist.
In der Regel wird die DDP von Fachleuten durchgeführt, die in verschiedenen Bereichen wie Finanzen, Recht, Steuern und Technologie spezialisiert sind. Eine umfassende DDP kann einige Wochen bis Monate dauern, abhängig von der Größe und Komplexität des Zielunternehmens.
Vertraulichkeit und Geheimhaltung wahren
Es ist wichtig, dass das Unternehmen die Vertraulichkeit und Geheimhaltung während des Firmenkaufs wahrt. Das Unternehmen sollte sicherstellen, dass es eine Geheimhaltungsvereinbarung mit dem potenziellen Unternehmen unterzeichnet hat, damit keine vertraulichen Informationen während des Prozesses unbeabsichtigt preisgegeben werden. Alle Informationen, die es über das potenzielle Unternehmen vor dem Firmenkauf erhält, sind sicher aufzubewahren und vor unbefugtem Zugriff zu schützen.
Mitarbeiter beim Firmenkauf behalten?
Die Entscheidung, ob man die Mitarbeiter bei einem Firmenkauf behält, hängt von vielen Faktoren ab, einschließlich der Größe und Art des Zielunternehmens, der Strategie des Käufers und der Branche, in der das Unternehmen tätig ist.
In der Regel möchten die meisten Käuferunternehmen die Schlüsselmitarbeiter des Zielunternehmens nach dem Firmenkauf behalten, um die Kontinuität des Geschäfts sicherzustellen und das Know-how und die Beziehungen des Zielunternehmens zu nutzen. Eine reibungslose Integration der Mitarbeiter des Zielunternehmens kann auch helfen, unnötige Kosten und Störungen während des Integrationsprozesses zu vermeiden.
Allerdings kann es auch Gründe geben, warum ein Käuferunternehmen entscheidet, einige oder alle Mitarbeiter des Zielunternehmens nach dem Firmenkauf nicht zu übernehmen. Mögliche Auslöser können mangelnde Kompetenzen, unvereinbare Unternehmenskulturen, redundante Arbeitsplätze oder unangemessene Gehaltsstrukturen sein.
Wenn das Käuferunternehmen plant, einige oder alle Mitarbeiter des Zielunternehmens zu entlassen, ist es wichtig, dass sie den Entlassungsprozess mit Einfühlungsvermögen und Professionalität durchführt. In jedem Fall müssen alle rechtlichen Vorschriften und Verpflichtungen erfüllt werden und den betroffenen Mitarbeitern so viel Unterstützung wie möglich geboten werden.
Wenn das Käuferunternehmen dagegen plant, Mitarbeiter des Zielunternehmens nach dem Firmenkauf zu behalten, sollte es einen Plan für die Integration der Mitarbeiter haben. Es sind klare Erwartungen und Ziele für die Mitarbeiter des Zielunternehmens festzulegen und sicherzustellen, dass sie in die Unternehmenskultur und -strategie des Käufers integriert werden. Das Unternehmen sollte auch dafür sorgen, dass die Mitarbeiter des Zielunternehmens fair behandelt werden und dass ihre Vergütung und Karrieremöglichkeiten mit denen des Käufers übereinstimmen.
Rechtliche Unterstützung in Anspruch nehmen
Zu guter Letzt sei geraten, dass das Unternehmen während des gesamten Prozesses des Firmenkaufs eine rechtliche Unterstützung in Anspruch nimmt. Denn ein Anwalt kann dem Unternehmen helfen, die Verträge und Vereinbarungen beim Firmenkauf zu überprüfen und zu garantieren, dass es alle rechtlichen Anforderungen erfüllt.
Ana Karen Jimenez ist Redakteurin beim Deutschen Coaching Fachverlag und hat ihren Bachelor in Literaturwissenschaften und Spanisch an der Eberhard Karls Universität Tübingen abgeschlossen. Sie ist in den Magazinen für lesenswerte Ratgeber und vielfältige Kundentexte verantwortlich.