Führung ist unter anderem ein sozialer Prozess. Es geht weniger um eine starke oder charismatische Einzelperson als vielmehr um eine Gruppe von Menschen, die gemeinsam hervorragende Ergebnisse erzielen möchten. Außerdem ist Führung kein statisches Ziel, sondern eine ständig stattfindende Entwicklung. Eine Führungspersönlichkeit kann daher durch kontinuierliches Lernen und der Bereitschaft zur Anpassung angeeignet werden.
Erfolgreiche Führungskräfte besitzen eine Reihe bestimmter Eigenschaften in unterschiedlicher Ausprägung. Sie bilden somit das Rückgrat eines starken Leaderships in Organisationen. Ohne diese Charakteristika wäre Führung demnach unmöglich.
Die Eigenschaften und Qualitäten einer guten Führungspersönlichkeit
Integrität
Integrität ist eine wesentliche Eigenschaft einer Führungspersönlichkeit und gleichzeitig einer der Erfolgsfaktoren von Führungskräften der C-Ebene. Eine integre Person bleibt sich somit selbst treu und handelt entsprechend seinem persönlichen Wertesystem, das er auch anderen gegenüber vertritt. Woher er die Werte ableitet, ist zunächst nebensächlich.
Delegieren
Effektives Delegieren gehört zu den Kernaufkompetenzen einer Führungspersönlichkeit, ist aber durchaus herausfordernd. Ziel ist es, nicht nur die Führungskraft selbst zu entlasten, sondern den unterstellten Mitarbeitern gleichzeitig Autonomie und Entscheidungsfreiheit zu signalisieren. Delegieren soll Teamarbeit erleichtern sowie eine bessere Entscheidungsfindung ermöglichen. Vertrauen ist dabei einer der Schlüsselfaktoren.
Kommunikation
Führung und Kommunikation sind eng miteinander verwoben. Gute Führungskräfte sind daher erfahrene Kommunikatoren. Sie sind in der Lage, unterschiedliche Botschaften auf vielfältige Weise zu kommunizieren. Gleichzeitig werden sie vom Sender zum Empfänger: wer als Führungspersönlichkeit agiert, muss Menschen unterschiedlicher sozialer Identitäten und Rollen zuhören. Die Qualität und Effektivität der Kommunikation zwischen Führungskräften und ihren Mitarbeitern wirkt sich auf den Erfolg der Geschäftsstrategie aus.
Selbstbewusstsein, Demut und Dankbarkeit
Selbstbewusstsein und Demut sind für den Erfolg einer Führungspersönlichkeit von großer Bedeutung. Sie erkennt und kennt ihre Stärken und Schwächen, weiß, mit ihnen umzugehen.
Ehrlich und aufrichtig Dankbarkeit gegenüber Kollegen zu zeigen, ist für Führungspersönlichkeiten eine zentrale Eigenschaft. Dankbarkeit führt zu einem besseren Selbstwertgefühl und zu weniger Ängsten. Gleichzeitig arbeiten Mitarbeiter für eine wertschätzende Führungskraft motivierter und erfolgreicher.
Lernagilität
Eine Lernagile Führungspersönlichkeit sucht aktiv nach Möglichkeiten für persönliche Entwicklung. Sie reflektiert somit ihre Schwächen, ist offen für neue Lösungen und trennt sich von veralteten Sichtweisen. Sie ist in der Lage, wichtige Lerneinsichten zukunftsfähig zu machen. Lernagilität ist für Führungskräfte wichtig, um Mitarbeitern Orientierung zu geben und sie in Veränderungsprozessen zu begleiten. Daher ist besonders im Rahmen der Digitalisierung ist diese Eigenschaft für erfolgreiche Führungspersönlichkeiten von Bedeutung.
Einflussnahme
Führung ist die bewusste Einflussnahme auf Mitarbeiter. Auch deshalb ist Einflussnahme eine wichtige Eigenschaft inspirierender, effektiver Führungskräfte. Wer als Führungspersönlichkeit transparent und authentisch führt, vereint die Mitarbeiter hinter sich. Sind Führungskräfte in der Lage, die Komponenten der Einflussnahme zu verinnerlichen, erzeugt dies eine positive Dynamik im Unternehmen. Zu diesen Komponenten gehören beispielsweise Selbstbewusstsein und die Schaffung einer gemeinsamen Basis, um andere für die Mitarbeit zu gewinnen.
Empathie
Empathie steht in enger Verbindung mit der Arbeitsleistung und trägt entscheidend zu effektiver Führung bei. Zeigt eine Führungspersönlichkeit empathisches Verhalten gegenüber Mitarbeitern, verbessert dies die Arbeitsbedingungen im Unternehmen. Gleichzeitig erkennen empathische Führungskräfte die Motivation hinter dem Handeln ihrer Mitarbeiter. Sie leiten daraus ab, welche Aufgabe welchem Mitarbeiter besser liegt und vermeiden so Demotivation.
Mut
Mut gehört zu den Schlüsseleigenschaften einer Führungspersönlichkeit. Anstatt Probleme zu vermeiden oder Konflikte schwelen zu lassen, lenken mutige Führungskräfte Dinge in die richtige Richtung. Mutige Führungspersönlichkeiten geben Macht an ihre Mitarbeiter ab und trennen sich von „altem“ Leadership, um neues Terrain zu betreten. Dem eigenen Team zu vertrauen sowie wichtige Aufgaben zu delegieren, erfordert Vertrauen – und den Mut, Fehler zu machen und aus ihnen zu lernen.
Respekt
Mitarbeiter mit Respekt zu behandeln, gehört zu den wichtigsten Eigenschaften einer Führungspersönlichkeit. Spannungen und Konflikte werden abgebaut, Respekt schafft gleichzeitig Vertrauen.
Respektvolle Führungskräfte vermitteln ihrem Team das Gefühl, gehört und verstanden zu sein. Sie müssen sich bewusst sein, dass das Fehlen von Respekt nicht den gleichen positiven Einfluss auf die Lösung von Meinungsverschiedenheiten, Konflikten sowie Spannungen hat, wie das Vorhandensein von Respekt.
Fazit
Werden Führungskräfte geboren oder gemacht? Die kurze Antwort lautet: beides. Es steht somit außer Frage, dass einige Menschen mit dem nötigen Selbstvertrauen auf die Welt kommen, um schwierige Entscheidungen zu treffen. Zugleich besitzen sie die angeborene Fähigkeit, Menschen anzuleiten sowie zu führen. Andere werden zu einer Führungspersönlichkeit „gemacht“. Dabei ergibt sich ein Großteil der Entwicklung von Führungskräften aus dem Umgang mit unangenehmen und schwierigen Situationen.
Grundsätzlich jedoch gilt: Herausragende Führungspersönlichkeiten sind das Ergebnis eines nie endenden Prozesses der Fähigkeiten- und Charakterentwicklung.
Samuel Altersberger ist Redakteur beim UnternehmerJournal. Vor seiner Arbeit beim DCF Verlag war er bereits sechs Jahre als freier Autor tätig und hat während dieser Zeit auch in der Marketing Branche gearbeitet.