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Hedgefonds-Gebühren summieren sich auf 1,8 Billionen Dollar

Seit den 1960er Jahren haben Hedgefonds-Manager fast die Hälfte der erwirtschafteten Bruttogewinne in Form von Gebühren einbehalten. Dies geht aus einer aktuellen Analyse von LCH Investments hervor, wonach die Branche insgesamt 3,7 Billionen Dollar an Gewinnen generiert hat, während davon 1,8 Billionen Dollar oder 49 Prozent an Gebühren anfielen.

Besonders deutlich wird der Anstieg der Gebührenlast in den vergangenen zwei Jahrzehnten. Während bis zum Jahr 2000 etwa ein Drittel der Gewinne in Gebühren floss, stieg dieser Anteil seither auf rund die Hälfte. „Als die Renditen sanken, stiegen die Gebühren“, kommentiert Rick Sopher, CEO von Edmond de Rothschild Capital Holdings und Vorsitzender von LCH Investments.

Die Untersuchung erfolgt vor dem Hintergrund neuer Rekordgewinne der 20 erfolgreichsten Hedgefonds weltweit. Diese erzielten 2024 gemeinsam 93,9 Milliarden Dollar für ihre Anleger – ein Anstieg gegenüber dem bisherigen Höchststand von 67 Milliarden Dollar im Jahr zuvor. Besonders erfolgreich waren die Multi-Strategy-Fonds von DE Shaw, Millennium Management und Citadel, die auch durch hohe Gebührenstrukturen auffallen.

Citadel festigte seine Position als profitabelster Hedgefonds aller Zeiten und führte das Ranking zum dritten Mal in Folge an, gefolgt von DE Shaw und Millennium. Die Spitzenfonds der Branche erzielten im Durchschnitt eine Rendite von 13,1 Prozent, während die Gesamtbranche laut Hedge Fund Research auf 8,3 Prozent kam. Interessanterweise lag der Gebührenanteil bei den Top-Managern mit etwas über einem Drittel der Bruttogewinne deutlich unter dem Branchendurchschnitt von 55,7 Prozent.

Gebührenanstieg durch höhere Managementgebühren

Traditionell arbeiten Hedgefonds mit dem „Two and Twenty“-Modell, das eine jährliche Verwaltungsgebühr von 2 Prozent und eine Erfolgsbeteiligung von 20 Prozent vorsieht. Doch in den vergangenen Jahren sind die Gebühren trotz wachsender Kritik institutioneller Investoren weiter gestiegen, insbesondere durch höhere Managementgebühren. Diese machten in den 1970er Jahren weniger als 10 Prozent der Bruttogewinne aus, heute sind es fast 30 Prozent.

Ein wesentlicher Treiber für die steigenden Kosten sind sogenannte Multi-Manager-Plattformen, die ein „Pass-through“-Modell verfolgen. Dabei werden sämtliche Kosten – von Mieten über Gehälter bis hin zu Unterhaltungsausgaben – direkt an die Investoren weitergegeben. Die jährlichen Gesamtkosten können dabei 3 bis 10 Prozent des verwalteten Vermögens erreichen, zusätzlich zu einer Erfolgsbeteiligung von 20 bis 30 Prozent.

LCH, das 1969 gegründet wurde und zu den ersten Fonds von Hedgefonds zählt, hat seine Berechnungen auf interne Schätzungen sowie Daten von Nasdaq eVestment und HFR gestützt. Mit einer durchschnittlichen jährlichen Rendite von 9,8 Prozent hat LCH seinen Anteilseignern über die Jahre hinweg beachtliche Gewinne eingebracht. Dennoch wird der Fonds in diesem Jahr geschlossen, wobei Edmond de Rothschild weiterhin Hedgefonds-Investitionen über andere Vehikel innerhalb der Gruppe tätigen will.

Geschrieben von

Ana Karen Jimenez ist Redakteurin beim Deutschen Coaching Fachverlag und hat ihren Bachelor in Literaturwissenschaften und Spanisch an der Eberhard Karls Universität Tübingen abgeschlossen. Sie ist in den Magazinen für lesenswerte Ratgeber und vielfältige Kundentexte verantwortlich.

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