Unternehmer und Führungskräfte sind einem enormen Leistungsdruck ausgesetzt. Das kann dazu führen, dass sie sich mehr und mehr in ihrem Tagesgeschäft verlieren – und dann vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr sehen. Belastende Situationen im Beruf können die Folge sein. Da muss es doch einen Ausweg geben? Jonathan Fuchs sagt: Ja. Einige wenige Stellschrauben seien ausreichend, um wieder mehr Leichtigkeit und Gelassenheit ins Leben zu bringen. Mit seinen Klienten tut Jonathan Fuchs genau das: Er hilft ihnen, mit erprobten Werkzeugen ihre persönlichen Ziele zu erreichen, neue Verhaltensweisen zu etablieren und Veränderungen erfolgreich umzusetzen. So können sie den Herausforderungen des privaten und beruflichen Alltags durch Jonathan Fuchs besser begegnen.
Als Sporttherapeut, Personal Trainer und Physiotherapeut ist Jonathan Fuchs ein absoluter Experte in Sachen Mindset und Leistungsfähigkeit. Seine große Stärke liegt darin, Zusammenhänge zwischen mentaler und körperlicher Herausforderung bis ins Detail zu analysieren – und seinen Klienten so ganz neue Ansichten zu vermitteln. Langfristige Resultate stehen dabei für Jonathan Fuchs an erster Stelle. Tag für Tag setzt er sich mit der Frage auseinander, wie es dem Kunden gelingen kann, nicht mehr in alte Verhaltensmuster zurückzufallen. Gleichzeitig möchte er seine Klienten zu Höchstleistungen animieren, damit sie voller Energie leben können. Wie das gelingt, hat Jonathan Fuchs uns näher erklärt.
Jonathan Fuchs bei uns im Interview!
Herzlich willkommen im UnternehmerJournal, Jonathan Fuchs! Sie sind seit vielen Jahren als Personal Coach tätig und haben dementsprechend viel Erfahrung auf dem Gebiet gesammelt. Was macht Ihr Angebot aus?
Ich komme klassischerweise aus dem Personal Training. Schon 2004 habe ich mich in diesem Bereich selbstständig gemacht. 15 Jahre lang habe ich als Personal Trainer gearbeitet, ehe ich den Schritt gewagt habe, mein Business umzubauen und zu digitalisieren. Das aktuelle Angebot besteht darin, dass ich Unternehmern, Selbstständigen und Führungskräften dabei helfe, fitter, vitaler, gelassener und fokussierter zu werden, ohne das Business, sich selbst und die Familie zu vernachlässigen.
Ziel ist es, mehr Energie im alltäglichen Leben zu haben, sich wohler zu fühlen und neben der Arbeit das Leben zu genießen. Zwei Themen stehen dabei im Mittelpunkt: das persönliche Mindset und die körperliche Fitness. In den ersten Wochen des Coachings schaue ich mir mit meinen Klienten zunächst vor allem mentale Themen an. Dabei geht es hauptsächlich darum, die verinnerlichten Glaubenssätze und die eigene Familienhistorie aufzuarbeiten. Viele Kunden sind in einem Hamsterrad gefangen, aus dem sie den Sprung nicht schaffen. Ich unterstütze sie dabei, Ruhe, Leichtigkeit und Gelassenheit in ihren Alltag einkehren zu lassen. Sobald der Regenerationsprozess angestoßen ist, beginnen wir mit körperlichen Aktivitäten.
Die Bedeutung der mentalen Gesundheit im Personal Training
Sie legen den Fokus also zu 50 Prozent auf die mentale Gesundheit. Viele Personal Trainer konzentrieren sich eher auf die Bereiche Sport und Ernährung. Würden Sie sagen, dass die mentale Säule noch immer zu sehr vernachlässigt wird?
Exakt. Das ist zumindest die Erfahrung, die ich gemacht habe. Letzten Endes habe ich den Sport und die Ernährung ausschließlich dafür verwendet, mich selbst unter Beweis zu stellen. Es ging mir im Grunde also nicht darum, meine Gesundheit zu verbessern, sondern eher darum, mich über die Fitness- und Ernährungsthematik zu profilieren. Mein Kundenkreis hat mit ähnlichen Erfahrungen zu kämpfen. Zum Vorwurf möchte ich das aber niemandem machen: Ich weiß, dass bei vielen Menschen schlichtweg das Bewusstsein für das Thema fehlt. Sport und Ernährung sind wichtige Bereiche, aber der Kopf muss mitziehen. Anders funktioniert es nicht.
Jonathan Fuchs, was für Symptome haben die Klienten, die typischerweise zu Ihnen kommen?
Das Interessante ist, dass die Symptome sehr vielseitig sind. Viele meiner Klienten leiden unter Ängsten, Schlaflosigkeit, Bluthochdruck oder Panikattacken – Problemen, die so schwerwiegend sind, dass sie mit signifikanten Einschränkungen einhergehen. Viele haben sogar einen Herzinfarkt erlitten. Auch zerbrochene Familien können ein Symptom sein – ebenso wie Rechthaberei: Wer sich immer und überall rechtfertigen muss, sollte sich Hilfe holen. Dasselbe gilt, wenn viele innere und äußere Konflikte den Alltag bestimmen. Weichere Faktoren können eine ungewollte Gewichtszunahme sein oder das Gefühl, dass man sich in der eigenen Haut nicht mehr wohlfühlt. Übrigens:
„80 bis 90 Prozent meiner Kunden sind Frauen. Das hat aus meiner Sicht damit zu tun, dass Männern oft die Sensibilität fehlt, ihre Symptome richtig einzuordnen. Frauen sind da viel achtsamer.“
Jonathan Fuchs: Typische Energieräuber im Alltag
Wenn man erkannt hat, dass man Hilfe benötigt, fangen viele Menschen auf eigene Faust an, etwas zu ändern. Welche Fehler passieren dabei?
Die meisten Klienten glauben, dass noch mehr Sport, zusätzliche Kontrolle und Planung sowie eine bessere Ernährung ihnen dabei helfen, ihr Wohlbefinden zu steigern und Stress nachhaltig zu reduzieren. Viele wollen sich darüber hinaus nur ungern öffnen – vor allem Männer. Das ist eine Thematik, die ich selbst nur allzu gut kenne. Grundsätzlich können sich anfangs nur die wenigsten Klienten vorstellen, dass einige kleine Stellschrauben auf mentaler Ebene ausreichen könnten, um mehr Leichtigkeit und Gelassenheit ins Leben zu holen. Spannend ist: Sobald die eigene Energie wieder verfügbar ist und nicht mehr für wahllose Aktivitäten verpulvert wird, kehren Leichtigkeit und Gelassenheit ganz automatisch zurück. Die Ergebnisse im beruflichen Kontext sind mindestens ebenso gut wie vorher – nur kosten sie eben weniger Energie.
Erkennen denn alle Menschen sofort die Notwendigkeit Ihres Coachings? Welche Vorurteile kursieren über Sie und Ihr Business?
Obwohl die mentale Gesundheit immer mehr in den Fokus rückt, stellen viele Menschen sich noch immer die Frage: „Wer benötigt so was? Kann ich doch auch selbst.“ Oder sie reden sich ein, ich würde tolle Versprechungen machen, deren Benefit dann nicht lange hält. „So schlimm ist es jetzt auch (noch) nicht“ ist auch so ein typischer Satz, der mir immer wieder begegnet.
Jonathan Fuchs über seinen persönlichen Background
Warum haben Sie gerade die Entscheidung getroffen, ein eigenes Business in diesem Bereich zu gründen?
Der Grund liegt in meiner eigenen Geschichte. Ich habe selbst erlebt, wie hart es ist, wenn die Familie zerbricht und alles, was man sich erarbeitet hat, auf einen Schlag weg ist. Wie es sich anfühlt, wenn die eigene Gesundheit auf dem Spiel steht. Um etwas auszuholen: Ich habe zwei ältere Geschwister, die damals einen schweren Verkehrsunfall hatten. Für mich war klar, dass ich eine Verantwortung habe, ihnen zu helfen, wieder auf die Beine zu gelangen. Hinzu kommt die Tatsache, dass ich als Einziger in der Familie nicht musikalisch veranlagt war, sondern schon immer eher sportliche Interessen verfolgte. Schon früh kam ich dadurch auf die Idee, beruflich etwas in diesem Bereich zu machen. Ich ging auf ein Berufskolleg, um mich dort zum Sport- und Physiotherapeuten ausbilden zu lassen. Während der Ausbildung merkte ich, dass die Arbeit mit Kranken nicht das war, was ich wirklich machen wollte – ich hatte Interesse daran, mit Menschen zu arbeiten, die Höchstleistungen anstreben.
Schon während der Ausbildung machte ich mich dann selbstständig – und gewann direkt einen großen Kunden aus der Region. Bis ich mein Business aufgebaut hatte und davon leben konnte, vergingen etwa drei Jahre. Parallel gründete ich gemeinsam mit meiner damaligen Freundin eine eigene Familie: Wir heirateten und bekamen zwei Kinder. Leider zerbrach die Ehe nach der Geburt meiner Tochter. Warum? Weil ich 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche arbeitete. Parallel war ich mit dem Hausbau beschäftigt – und hatte dementsprechend keine Zeit für die Familie. Auf der anderen Seite sah ich mich mit den hohen Erwartungen konfrontiert, Geld zu verdienen, ein Haus zu bauen und Zeit zu haben, mich in das Familienleben einzubringen. Ich war also vollkommen im „Performance“-Modus gefangen.
Der Weg zur Erkenntnis
Wie ging es für Sie weiter? Verbesserte sich Ihre Situation?
Beruflich war ich zwar sehr erfolgreich, meine familiäre Situation wurde aber immer gravierender. Meine Ehe zerbrach, das Haus musste verkauft werden, die Kinder waren weg. Ich stürzte mich in der Folge in den Sport, weil nur dieser mir Halt gab. Parallel verfolgte ich hartnäckig mein Business weiter. Neue Hoffnung schöpfte ich dann, als ich ein zweites Mal heiratete. Doch auch diese Ehe ging nach eineinhalb Jahren in die Brüche – ich durchlebte den Albtraum also erneut. Allmählich merkte ich, dass etwas nicht stimmte. Das konnte doch nicht mein ganzer Lebensinhalt sein? Auch körperlich ging es mir damals immer schlechter. Ich kam an einen Punkt, an dem mir bewusst wurde, dass der ganze Sport, den ich betrieb, nichts mehr mit Gesundheit zu tun hatte.
Das war mein Tiefpunkt, aus dem heraus ich begonnen habe, mich selbst zu regenerieren. Ich begann, an mir zu arbeiten – und fuhr mein Business parallel immer mehr herunter, weil ich gemerkt hatte, dass meine Arbeit mich nicht erfüllte. Es machte mir keinen Spaß, den Leuten zu sagen, was sie essen und wie viel Sport sie zu machen hatten. In der Folge entschied ich mich für einen kompletten Schnitt.
„Ich begann, mich darauf zu konzentrieren, was mir selbst in der Vergangenheit geholfen und gutgetan hatte – und entschied, den mentalen Aspekt in den Mittelpunkt zu stellen.“
Das ist das, was ich heute mache. Es ist Teil meiner Geschichte und ich freue mich jeden Tag aufs Neue, Menschen zu helfen.
Es erfüllt mich jedes Mal mit Stolz, zu sehen, wie Menschen aus ihrer verzweifelten Lage herausfinden, Lebensfreude zurückgewinnen und innerhalb kürzester Zeit wieder beruflich erfolgreich werden.
Warum Materialismus laut Jonathan Fuchs nur selten zu innerem Frieden führt
Gibt es denn ein Resultat eines Kunden, das Sie besonders bewegt hat?
Eine Klientin hat innerhalb der ersten vier Wochen eine unglaubliche Transformation hingelegt. Sie kam kraftlos, resigniert und ausgezehrt zu uns. Tagtäglich quälten sie Panikattacken und Schlaflosigkeit. In der Zusammenarbeit konnten wir tiefsitzende Überzeugungen und Erfahrungen aus der Kindheit aufarbeiten und ziehen lassen. Durch kleine Optimierungen in Schlaf und Ernährung blühte sie auf, fand ihren inneren Frieden und hatte so viel Energie wie nie zuvor. So konnten wir viel früher als gedacht mit der körperlichen Fitness fortfahren.
Noch erstaunlicher wurde es, als ihre Transformation begann, sich auf ihr berufliches Umfeld auszuwirken. Konflikte, die sie bis dato regelmäßig begleitet hatten, kamen mit der Zeit immer seltener vor – stattdessen ging es steil bergauf. Aus Tränen der Verzweiflung wurden Tränen der Freude. Ihre Dankbarkeit hat auch mich zu Tränen gerührt. Solche Erlebnisse sind der Grund, warum ich meinen Job so sehr liebe.
Hatten Sie auf Ihrem Weg denn auch Mentoren, die Sie unterstützt haben, so wie Sie heute andere Menschen begleiten?
Als es mir nicht gut ging und ich ausgebrannt war, habe ich endlich verstanden, dass ich Hilfe annehmen kann und darf. Ich musste es tun, weil ich andernfalls untergegangen wäre. Damals war das wirklich schlimm für mich. Bis dato hatte ich immer versucht, alles allein zu schaffen. Das Resultat war, dass ich weit über meine körperliche Belastungsgrenze hinaus ging. Ab dem Zeitpunkt war mir klar, dass sich etwas ändern musste. Also habe ich mir die richtigen Menschen ins Leben geholt. Das war ein Gamechanger.
Diese Rolle möchte Jonathan Fuchs in Zukunft einnehmen
In der heutigen Zeit bekommt man den Eindruck, dass immer mehr Menschen unter Stress leiden. Wer sich etwas Schönes leisten möchte, muss richtig ackern. Nehmen Sie das auch so wahr? Wie sehen Sie die Zukunft in dem Bereich und welche Rolle möchten Sie dabei spielen?
Grundsätzlich habe ich nichts gegen den Wunsch, sich schöne Dinge leisten zu können. Viele Menschen vergessen aber, dass Materialismus nur selten zu Glück, innerem Frieden und Erfüllung führt. Ich denke, wir sollten vorsichtig mit dem Wunsch umgehen, immer mehr Dinge anhäufen zu wollen, weil er aus meiner Sicht dazu führen kann, dass wir uns innerlich getrieben fühlen. Leider wird dieser Aspekt vielen Menschen erst in dem Moment bewusst, in dem der Stress zunimmt, obwohl man bereits alles hat, was man sich wünscht. Ich würde sagen, wir haben uns zu weit von dem wegbewegt, was uns im Kern zu Ruhe und Gelassenheit führt. Das möchte ich Menschen in Zukunft gerne wieder näherbringen und ihnen auf Ihrem persönlichen Weg zum Glück helfen.
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Anne Kläs hat einen Master of Education in Französisch und Religion, ist Expertin für hochwertigen Content und beim Gewinnermagazin für das Führen von Unternehmer-Interviews verantwortlich.