Die Auftragslage ist gut, aber das Wachstum stagniert trotzdem. Ein Problem, das viele Inhaber von Maschinenbauunternehmen gut kennen. Denn die Branche ist als eine von vielen besonders vom Fachkräftemangel betroffen, weiß Moritz Petereit. Die Folge: Überarbeitung der Mitarbeiter, mangelnde Arbeitsqualität bis hin zum Produktionsstillstand. Wer neue Mitarbeiter sucht, der findet diese über klassische Methoden wie Stellenanzeigen oder Jobportale kaum noch. Dabei fehlen die Fachkräfte nicht einmal – man muss sie nur finden. Wie das geht, weiß Moritz Petereit von der MVP Deutschland GmbH. „Am Ende des Tages gibt es die Fachkräfte – sie arbeiten nur bei einem anderen Unternehmen“, sagt der Gründer der digitalen Recruitingagentur MVP Deutschland GmbH. Moritz Petereit hat sich mit seinem Unternehmen auf Strategien fokussiert, die den Unternehmen auch in Zeiten des Fachkräftemangels die qualifizierten Mitarbeiter bringen, die sie benötigen.
Der gelernte Werkzeugmacher und studierte Maschinenbauer sorgt gemeinsam mit seinen Mitarbeitern heute dafür, dass seine Kunden auch qualifizierte Fachkräfte erreichen, die sich eigentlich schon in einem Arbeitsverhältnis befinden. Damit das gelingen kann, setzt Moritz Petereit mit MVP Deutschland GmbH auf eine attraktive Arbeitgebermarke, Social-Media-Marketing und einen smarten Bewerber-Funnel. Im Interview verrät der Marketing-Experte Moritz Petereit, wie die Zusammenarbeit genau abläuft, warum ihm seine Fachkenntnisse so wichtig sind und wohin es für sein Unternehmen noch gehen soll.
Moritz Petereit von der MVP Deutschland GmbH bei uns im Interview!
Herzlich willkommen im UnternehmerJournal, Moritz Petereit! Sie unterstützen gemeinsam mit Ihrem Team der MVP Deutschland GmbH Unternehmen bei der Mitarbeitergewinnung. Mit welchen Kunden arbeiten Sie dabei zusammen?
Unsere Kunden bei der MVP Deutschland GmbH sind klassischerweise Maschinenbauer oder Unternehmen aus der Metall- und Elektroindustrie. Das habe ich auch bei der Aufstellung unseres Teams beachtet. Wir sind zehn Leute, die allesamt eine Verbindung zur Branche unserer Kunden haben. Selbst unsere kaufmännischen Mitarbeiter haben einen technischen Bezug. Mir ist das sehr wichtig, weil es natürlich etwas anderes ist, ob man Bürokauffrau beim Bäcker oder im Maschinenbau gelernt hat. Das ist auch eine Sache, die uns sehr stark auszeichnet. Dadurch beherrschen wir zum Beispiel das Thema Zielgruppenverständnis perfekt. Eben, weil wir selbst im weitesten Sinne zur Zielgruppe gehören. Wenn der Kunde zum Beispiel einen Servicetechniker sucht, dann habe ich einen Mitarbeiter, der mehrere Jahre in genau dem Beruf gearbeitet hat.
Sie arbeiten also vor allem mit Unternehmen aus dem Maschinenbau und der Metall- und Elektroindustrie zusammen. Mit welcher Ausgangssituation kommen Ihre Kunden der MVP Deutschland GmbH auf Sie zu?
Ich merke, dass sich der Status quo meiner Kunden gerade etwas verändert. Es ist in 80 bis 90 Prozent der Fälle immer noch so, dass die Menschen auf Zeitungsannoncen, Stellenanzeigen, Personaldienstleister und Mund-zu-Mund-Propaganda zurückgreifen. Das macht so ziemlich jeder. Allerdings ist das mehr oder weniger erfolglos. Bei der aktuellen Situation auf dem Arbeitsmarkt hat man allein schon quantitativ keinen Erfolg damit, wenn man zum Beispiel einen Techniker sucht. Es gibt natürlich auch Sonderfälle. Wird ein SPS-Programmierer gesucht, würden sich wahrscheinlich relativ viele Bewerber melden. Da kann man in den meisten Fällen allerdings von Glück sprechen, wenn einer dieser Bewerber seinen Wohnsitz in Deutschland hat. Es kommt also entweder gar nichts rein oder Kandidaten, die nicht zu den Bedürfnissen des Unternehmens passen.
Die Unternehmen müssen Social Media zunächst richtig verstehen
Vereinzelt haben wir aber auch Kunden, die sich schon einmal mit Social Media befasst und gemerkt haben, dass das grundsätzlich interessant ist. Viele testen diesen Weg dann erst einmal allein aus. Wenn der Erfolg dann ausbleibt, zweifeln sie entweder die Methode oder ihre eigene Expertise im Social-Media-Bereich an. In der Regel liegt es allerdings daran, dass es nicht richtig umgesetzt wurde. Es ist natürlich immer ein guter erster Schritt, sich selbst mit Social Media zu befassen, man erreicht gerade am Anfang auch eine gewisse Aufmerksamkeit damit.
„Gerade im Bereich der Mitarbeitergewinnung gibt es einige Fallstricke.“
Das größte Problem ist aber, dass die Unternehmen die Prozesse dahinter oftmals nicht verstehen. Dann werden nette Anzeigen geschaltet, bei denen aber zum Beispiel nicht bedacht wird, dass die Menschen überwiegend mit dem Smartphone auf Social Media unterwegs sind und fast niemand einen Lebenslauf auf dem Handy hat. Das erklären wir unseren Kunden der MVP Deutschland GmbH und erarbeiten mit ihnen Schritt für Schritt, wie es besser gehen kann.
„Wir stellen unsere Kunden der MVP Deutschland GmbH als attraktive Arbeitgeber dar.“
Moritz Petereit, welche Art von Bewerbern beabsichtigen Sie mit den Werbekampagnen auf Social Media für Ihre Kunden der MVP Deutschland GmbH anzusprechen? Konzentrieren Sie sich beispielsweise ausschließlich auf aktiv oder passiv Suchende?
Ansprechen möchten wir grundsätzlich immer alle qualifizierten Kräfte. Natürlich sind auch immer mal ein paar dabei, die ohnehin auf Jobsuche sind. Das Problem ist aber, dass gerade im Industriebereich extrem wenige Menschen tatsächlich suchen. Laut Statistik sind das je nach Region zwischen zwei und zwanzig Prozent. Die Menschen, die suchen, sind dann aber eben auch auf den klassischen Plattformen. Dort generiert man dann vielleicht ein oder zwei Bewerbungen im Monat, die dann auch noch ins Unternehmen passen müssen.
Wir sprechen deshalb mit der MVP Deutschland GmbH im Kern die Menschen an, die im Job sind, mit dem sie eigentlich auch ganz zufrieden sind, aber es eben Kleinigkeiten gibt, die vielleicht besser sein könnten. Das kann zum Beispiel sein, dass sie nicht mehr weltweit reisen möchten oder sich Veränderungen am Schichtsystem wünschen. Genau diese Menschen möchten wir ansprechen. Dafür betreiben wir ein starkes Gelegenheitsmarketing. Das heißt, wir geben den Menschen, obwohl sie nicht aktiv auf der Suche sind, die Gelegenheit, sich bei dem Unternehmen vorzustellen. Das Unternehmen stellen wir dafür mit all seinen Benefits als Arbeitgeber transparent vor. So geben wir den potenziellen Bewerbern die Möglichkeit, ihre Situation, die okay ist, zu verändern und sich zu einem besseren Arbeitgeber hin zu entwickeln.
Moritz Petereit über die Zusammenarbeit mit seinen Kunden
Wie kann man sich die Zusammenarbeit mit Ihnen konkret vorstellen?
Im ersten Schritt schauen wir, ob wir unserem Interessenten überhaupt helfen können. Es muss schließlich auf beiden Seiten passen. Das bedeutet auch, dass die Unternehmensphilosophie mit unseren Vorstellungen und Werten zusammenpassen muss. Wenn alles passt, dann erarbeiten wir ganz individuelle Strategien. Natürlich haben wir gewisse Prozesse, die über Jahre erprobt sind und an denen wir festhalten. Trotzdem gibt es bei jedem Kunden der MVP Deutschland GmbH unterschiedliche Anforderungen. Der eine möchte zum Beispiel einmalig eine Stelle recht schnell besetzen, der andere möchte stattdessen lieber einen konstanten Bewerbungseingang, weil er eine höhere Fluktuation hat. Dann gibt es auch Unternehmen, die suchen ganz spezielle Mitarbeiter mit einer sehr spezifischen Qualifikation. Dementsprechend variieren auch unsere Ansätze.
Am Ende des Tages definieren wir die Stellen gemeinsam mit unseren Kunden sehr intensiv. Dabei geht es nicht nur darum, welche Art von Mitarbeiter das Unternehmen sucht, sondern auch darum, was der Bewerber fachlich, demografisch und persönlich mitbringen soll. So definieren wir einen Bewerber-Alias, bei dem der Kunde sagt: wenn er diese Attribute mitbringt, ist er für uns qualifiziert. Zusätzlich filtern wir nach der Region. Es ergibt beispielsweise keinen Sinn, wenn wir einen Schlosser in Dortmund suchen und die Werbeanzeige in München ausgespielt wird. Auf Basis dieser Informationen erstellen wir die Werbekampagnen und eventuell auch Recruiting-Videos – das kommt ganz auf die Ausgangssituation und Ziele des Kunden an. Wir entwickeln außerdem für jede Stelle eine Landingpage, bei der wir vor allem auf das Branding unserer Kunden achten.
Moritz Petereit veranschaulicht die Besonderheit an der Vorgehensweise der MVP Deutschland GmbH
Etwas ganz Besonderes ist, dass wir im nächsten Schritt einen Bewerber-Funnel programmieren. Das ist eine Art intelligenter Fragebogen, der in der Lage ist, die nächste Frage auf Basis der gegebenen Antworten zu stellen. Wenn der Bewerber also angibt, eine nötige Qualifikation nicht zu haben, wird er direkt zu einer freundlichen Absage weitergeleitet. Es kommen also wirklich nur Bewerber durch, die alle Pflichtqualifikationen erfüllen. Das Schöne ist, dass wir diesen Fragebogen im Laufe des Prozesses immer wieder anpassen können. Bevor der Bewerber aber zum Kunden durchkommt, führen wir telefonische Vorstellungsgespräche. Daraus erarbeiten wir ein Kurzprofil mit allen relevanten Informationen für den Kunden. Wenn er den Bewerber einstellen möchte, unterstützen wir ihn auch bei den Onboarding-Prozessen und langfristig im Aufbau einer attraktiven Arbeitgebermarke.
„Wir kommen selbst vom Fach und bieten daher die besten Voraussetzungen.“
Sie kommen bei Ihrer Arbeit mit vielen unterschiedlichen Menschen in Kontakt. Gibt es dabei auch Vorurteile gegenüber Ihrer Dienstleistung?
Wir haben natürlich Kunden bei der MVP Deutschland GmbH, die von vornherein sagen, dass sie unser Angebot super finden. Diese sind dann oft aufgrund einer Empfehlung zu uns gekommen. Aber natürlich haben wir in unserer Branche auch mit den klassischen inhabergeführten Unternehmen zu tun, in denen die Unternehmer selbst oft in einem Alter sind, in dem sie wenig mit sozialen Medien zu tun haben. Viele gehen davon aus, dass sie ihre Zielgruppe über Facebook ohnehin nicht erreichen. Außerdem sind viele Unternehmen verunsichert, weil der Bewerbungseingang in den letzten Jahren drastisch eingegangen ist. Vor fünf Jahren haben Personaler noch großzügig Bewerber aussortiert, heute denken viele von ihnen, dass es die richtigen Bewerber gar nicht mehr gibt. Häufig wird das Ganze mit dem Fachkräftemangel argumentiert. Natürlich gibt es Berufe, die heute seltener gelernt werden.
„Am Ende des Tages gibt es die Fachkräfte – die arbeiten nur bei einem anderen Unternehmen und sind meist nicht aktiv auf der Suche nach einer neuen Anstellung.“
MVP Deutschland GmbH: Branchenkenntnis ist beim Recruiting das A und O
Woran erkennt ein Kunde einen seriösen Recruiter?
Es gibt Anbieter, die irgendwann mal gehört haben, dass man mit Mitarbeitergewinnung gutes Geld verdienen kann. Die können dann vielleicht Werbeanzeigen auf Social Media schalten, aber haben mit der gesamten Personalmaterie noch nie etwas zu tun gehabt. Das sind dann auch Menschen, die irgendwo gehört haben, dass man eine Zielgruppe braucht. Also nehmen sie einfach mal den Maschinenbau, obwohl sie mit der Branche vorher noch nie in Kontakt waren. Das heißt, sie müssen alle inhaltlichen Fachbegriffe erst einmal googeln. Das unterscheidet uns zum Beispiel sehr stark. Ich habe schon vor der Gründung bereits mehrere Jahre im Recruiting im Bereich Maschinenbau gearbeitet. Ich habe das also von der Pike auf gelernt und dann mit dem Studium im Marketingmanagement das Wissen noch erweitert.
Branchenkenntnis ist hier das A und O. Es gibt mit Sicherheit Dienstleister, die eine Werbeanzeige effektiver schalten können, als andere. Das bringt aber keinem etwas, wenn die Prozesse dahinter nicht stimmen und dementsprechend auch nicht auf die bestimmte Zielgruppe abgestimmt sind. Wir hören im Nachgang immer wieder von unseren Kunden der MVP Deutschland GmbH, dass sie mit uns zusammenarbeiten, weil sie überzeugt davon sind, dass jemand vom Fach ihnen am besten helfen kann.
Moritz Petereit über die Erfolgsgeschichten seiner Kunden und die Zukunft
Gibt es eine Erfolgsgeschichte aus der Zusammenarbeit mit Ihren Kunden, die Ihnen besonders in Erinnerung geblieben ist?
Wir haben zum Beispiel einen Kunden bei der MVP Deutschland GmbH, der sehr ländlich sitzt und einen Entwicklungsingenieur gesucht hat. Das Unternehmen hat in Deutschland ein Entwicklungszentrum und in Amerika viele Produktionsstätten. Der neue Mitarbeiter sollte der Fachansprechpartner für das ganze Thema Kupplungstechnik in Deutschland für die amerikanischen Kollegen sein. Das heißt, der Bewerber musste Ingenieur sein, fließend Englisch sprechen und mit der Zeitverschiebung klarkommen. Das Unternehmen befürchtete, dass bei einem Ort mit 2000 Einwohnern womöglich keine Bewerbungen generiert werden könnten. Bereits in den ersten Wochen hatten wir durchschnittlich fünf qualifizierte Ingenieure pro Woche im Bewerberpool. Das war deutlich mehr, als sie stemmen konnten, weil sie lediglich eine Stelle zu besetzen hatten. In diesem Fall haben wir die Anforderungen angepasst und auf ein noch höheres Level gehoben. Das Ergebnis war, dass das Unternehmen nun nur noch 1,5 Bewerbungen pro Woche generierte, diese aber extrem qualifiziert waren.
Ein anderes Beispiel ist ein Kunde, der Servicetechniker für den deutschlandweiten Einsatz sucht. Da ist es egal, wo der Mitarbeiter herkommt. Da hatten wir eine völlig andere Grundvoraussetzung, denn der Kunde wollte wachsen und deshalb 40 bis 50 neue Mitarbeiter einstellen. Wir arbeiten mittlerweile schon zwei Jahre mit diesem Unternehmen zusammen und konnten bereits rund 600 qualifizierte Bewerber generieren. Das sind die beiden Extreme, mit denen wir zu tun haben.
Moritz Petereit über seine Pläne für die Zukunft
Wo sehen Sie die Zukunft der MVP Deutschland GmbH, was ist Ihre Mission?
Unsere Mission ist, dass innerhalb der nächsten Jahre jeder Maschinenbauer, der neue Mitarbeiter sucht, zumindest schon einmal unseren Namen gehört hat. Das ist die Grundmission.
„Ich komme selbst aus dem Mittelstand und weiß, wie schwer es für viele Unternehmen ist, neue Mitarbeiter zu finden.“
Das ist immer ein Knackpunkt. Ich weiß aus eigener Erfahrung, was mit dem Thema am Ende des Tages alles zusammenhängt. Beispielsweise musste mein Onkel, der ein Werkzeugbauunternehmen hatte, sich selbst abends an die Maschine stellen, um Aufträge fertigzustellen, statt auf den Geburtstag seiner Frau gehen zu können. Warum? Weil ihm einfach die Mitarbeiter fehlten. Das muss so nicht sein.
Was Deutschland als Industrieland auszeichnet, ist nicht nur die Qualität, sondern auch die gesamten Arbeitsprozesse. Also die Tatsache, dass man sich darauf verlassen kann, dass die Produkte pünktlich geliefert werden. Wenn die Mitarbeiter so ausgelastet sind, weil sie Überstunden leisten müssen, dann leidet sowohl die Liefertreue als auch die Qualität darunter. Das sind Punkte, die wir gerne beheben wollen. Weil wir sagen, das geht auch anders. Unser Job ist es, die Lösungen in der Branche zu etablieren.
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Samuel Altersberger ist Redakteur beim UnternehmerJournal. Vor seiner Arbeit beim DCF Verlag war er bereits sechs Jahre als freier Autor tätig und hat während dieser Zeit auch in der Marketing Branche gearbeitet.