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Unternehmen mit Immobilien sowie in den Freien Berufen erzielen die höchsten Veräußerungsgewinne

In den Freien Berufen ist der durchschnittliche Veräußerungsgewinn seit 2001 kontinuierlich gestiegen. In der Land- und Forstwirtschaft setzte der positive Trend erst nach der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise ab 2010 ein. Im gewerblichen Bereich verlief die Entwicklung hingegen unstet. Auch ist der Preiseinbruch im Zuge der Krise in 2008/2009 noch nicht überwunden worden.

Zu diesem Ergebnis kommt die Studie „Unternehmensveräußerungen – Verbreitung, Gewinne und Trends“. Wissenschaftler des IfM Bonn haben darin gemeinsam mit Dr. Isabell Stamm (Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung Köln) die Fragen untersucht, wie viele Unternehmen jährlich in Deutschland verkauft werden und welche Gewinne erzielt werden. Dabei nutzten sie Steuerangaben zum Veräußerungsgewinn – der Verkaufspreis minus Verkaufkosten und Buchwert des Betriebsvermögens. Das Ergebnis: Rund 150.000 Frauen und Männer verkauften beispielsweise in 2016 Unternehmen oder Anteile an einer Gesellschaft. Insgesamt summierten sich in diesem Jahr die zu versteuerenden Vermögenswerte auf über 12 Milliarden Euro. Der durchschnittliche Veräußerungsgewinn lag vor der Besteuerung bei 83.000 Euro.

„Tatsächlich steht einer kleinen Anzahl an Verkäufen mit hohen Gewinnen eine große Anzahl an Veräußerungen mit niedrigem Gewinn, wenn nicht gar einem negativen Betrag gegenüber“, berichtet Dr. Rosemarie Kay, stellvertretende Geschäftsführerin im IfM Bonn. „In Branchen, in denen typischerweise Immobilien zum Betriebsvermögen gehören, werden Höchstwerte erzielt. Ebenso bei Unternehmensverkäufen in den Freien Berufen, wie beispielsweise in der Wirtschaftsberatung und im Gesundheitswesen.“

Ein weiteres Ergebnis: Rund zwei Drittel der über-55-jährigen Selbstständigen in den Freien Berufen und der Land- und Forstwirtschaft nutzen die staatliche Steuervergünstigung für Selbstständige, die einen Freibetrag bei einem Veräußerungsgewinn von bis zu 181.000 Euro gewährt. Zudem beobachteten die Wissenschaftler nicht nur einen Anstieg des Durchschnittsalters bei den Verkäufern, sondern auch besonders eine Zunahme des Anteils der Über-75 Jährigen. „Das deutet darauf hin, dass mehr Unternehmer eine Nachfolgelösung außerhalb der Familie wählen“, erklärt Dr. Rosemarie Kay.

Geschrieben von

Ana Karen Jimenez ist Redakteurin beim Deutschen Coaching Fachverlag und hat ihren Bachelor in Literaturwissenschaften und Spanisch an der Eberhard Karls Universität Tübingen abgeschlossen. Sie ist in den Magazinen für lesenswerte Ratgeber und vielfältige Kundentexte verantwortlich.

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