In einem sind sich Unternehmer und Entscheider in Betrieben aller Größen und Branchen einig – das Verhältnis von Preis und Leistung ist auch bei den Angestellten das A und O. Dieser Ratgeber beschäftigt sich mit der Frage, „Was kostet mich ein Mitarbeiter“ und stellt dar, welche Faktoren man berücksichtigen sollte.
Lohnkosten als wichtiger Faktor – Was kostet mich ein Mitarbeiter?
Grundlage für jedes Arbeitsverhältnis sollte der rechtssichere Arbeitsvertrag zwischen dem Unternehmen und seinem Mitarbeiter sein. Der Arbeitsvertrag regelt insbesondere die beiden Hauptpflichten der Vertragspartner: das Leisten der vereinbarten Tätigkeit und das Zahlen des dafür vereinbarten Arbeitsentgelts. Je nach Art der Arbeit und Arbeitsmodell – fest oder frei, unterliegt dieses Entgelt als Lohn oder Gehalt, Honorar oder Gage unterschiedlichen Bezeichnungen. Und stellt somit den ersten Faktor dar, den es zu Berücksichtigen gibt, wenn man sich fragt, was ein Mitarbeiter kostet. Zudem kann der Mitarbeiter pauschal (klassisch: Monatsgehalt) oder nach Stunden bezahlt werden. Eines ist jedoch bei all diesen Entgeltformen gleich: Sie sind Kosten für den Arbeitgeber, der diese genau kalkulieren sollte.
Nebenkosten – unbedingt einkalkulieren
Ein weiterer Faktor zur Beantwortung der Frage, was mich ein Mitarbeiter kostet sind die sogenannten Lohnnebenkosten. Die Lohnkosten kommen zu dem normalen Arbeitsentgelt hinzu. In diesem Zusammenhang gibt es eine ganze Palette von Möglichkeiten, die mit der Art des Arbeitsverhältnisses in engem Zusammenhang stehen. Bei fest angestellten Mitarbeitern sind das Urlaubs- und das Weihnachtsgeld zwei typische Leistungen. Diese sind freiwillig, aber wertvolle Argumente, wenn man einen bestimmten Mitarbeiter für sich und sein Unternehmen gewinnen will.
Auch die Unterscheidung in Fixgehalt und erfolgsabhängige Zulagen gibt es bei manchen Arbeitsverhältnissen. So kann es beispielsweise sein, dass ein Außendienstmitarbeiter von seiner Firma ein Grundgehalt bekommt und dann noch eine Provision, die von seinen Abschlüssen abhängt. Auch eine Erfolgsprämie zum Jahresabschluss ist eine Option, die von manchen Betrieben als attraktive Motivation für die Mitarbeiter eingesetzt wird.
Was mich ein Mitarbeiter kostet: Alles rund um die Sozialversicherung
In der Bundesrepublik Deutschland hat jeder Arbeitgeber den Mitarbeitern, die eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung haben, die Hälfte der Sozialversicherung zu bezahlen. Das sind Leistungen rund um die Kranken- und Pflegeversicherung, die Rentenversicherung, die Arbeitslosenversicherung und die Unfallversicherung. Diese wird vom Arbeitgeber sogar ganz übernommen und ist somit ein Punkt mehr auf der Liste, was ein Mitarbeiter kostet. Die jeweiligen Beiträge zu den einzelnen Versicherungen werden durch den Gesetzgeber festgelegt. Dazu kommt, dass das Unternehmen einem erkrankten Mitarbeiter in den ersten sechs Wochen seiner Erkrankung auch eine Lohnfortzahlung in Höhe eines bestimmten Prozentsatzes zahlen muss.
Neben einem Mitarbeiter, kostet auch der Arbeitsplatz
Wenn ein Mitarbeiter im Unternehmen tätig ist, braucht er einen eingerichteten Arbeitsplatz,. Auch diese Kosten sind natürlich durch den Arbeitgeber zu leisten. Die Kosten sind abhängig vom Beruf. So ist für den Mitarbeiter im Büro die gesamte technische Ausrüstung wichtig – also der Computer inklusive Betriebssystem und Software, das Telefon und die Nutzung von Kopierer und Fax. Auch Schreibtisch und Stuhl zählen selbstverständlich zum Arbeitsplatz und damit natürlich auch zu den verbundenen Kosten. Wenn ein Mitarbeiter auch außerhalb des Unternehmens eingesetzt wird, sind auch ein Dienstwagen und Handy typische Beispiele rund um die Kosten. Natürlich sind auch eventuelle Reisekosten zu erstatten.
Kosten starten mit dem Recruiting
Selbst die Mitarbeitergewinnung ist bereits mit Kosten verknüpft. Klassische Beispiele sind die Schaltung von Jobanzeigen, die Beauftragung einer Personalfirma und die Bezahlung von Reisekosten der Bewerber. Das normale Vorstellungsgespräch oder das moderne Assessment Center schaffen auch Kosten. Nach der Einstellung des Mitarbeiters entstehen ebenfalls Kosten, die manchmal nicht ganz exakt zu beziffern sind. Denn in der Einarbeitung erbringt ein neuer Mitarbeiter meist nicht die Leistung, für die er bezahlt wird. Außerdem ist es wahrscheinlich, dass rund um die Einarbeitung ein etablierter Mitarbeiter eingesetzt wird, der seine herkömmliche Arbeit dann nicht so ausführen kann wie es gewohnt ist.
Sonderfall Zeitarbeit
Eine gute Möglichkeit die Kosten für einen Mitarbeiter minimal zu gestalten, ist die Leiharbeit. Bei diesem Arbeitsmodell sind Mitarbeiter bedarfsgerecht buchbar und die Kosten kalkulierbar. Es spricht auch nichts dagegen, einen guten Zeitarbeiter zu übernehmen.
Fazit: Was kostet mich ein Mitarbeiter?
Natürlich demonstriert diese Liste, dass mit einem Mitarbeiter eine Menge Kosten verbunden sind. Das bedeutet allerdings nicht, dass man strategisch das günstigste Angebot nutzen sollte. Ein guter Mitarbeiter hat natürlich auch seinen Wert. Deshalb sollte der Nutzen für das Unternehmen immer ein wichtiger Faktor bezüglich einer Personaleinstellung sein. Gutes Personal zählt naturgemäß zu den wichtigsten Elementen, mit denen ein Unternehmen im Wettbewerb einen erfreulichen Vorsprung schafft. Deshalb sollte eine Kalkulation der Kosten für einen Mitarbeiter natürlich nicht fehlen, aber auch andere Faktoren, etwa dessen Qualifikation oder Motivation rund um das Unternehmen oder den Job, müssen berücksichtigt werden.
Ana Karen Jimenez ist Redakteurin beim Deutschen Coaching Fachverlag und hat ihren Bachelor in Literaturwissenschaften und Spanisch an der Eberhard Karls Universität Tübingen abgeschlossen. Sie ist in den Magazinen für lesenswerte Ratgeber und vielfältige Kundentexte verantwortlich.