Bei der Hyperpersonalisierung geht es darum, durch die Verwendung von technologischen Mitteln ein individuelles Verständnis der Bedürfnisse und Präferenzen eines Kunden zu entwickeln und dieses gezielt für die Stärkung der Beziehung zwischen Unternehmen und Kunden einzusetzen.
Welche Vorteile ergeben sich durch Hyperpersonalisierung?
Die Hyperpersonalisierung bietet Unternehmen viele Vorteile, wie zum Beispiel:
- Verbesserte Kundenzufriedenheit: Die meisten Kunden schätzen es, wenn Unternehmen sich Mühe geben, ihnen ein personalisiertes Erlebnis zu bieten. Mit Hyperpersonalisierung können Unternehmen bestimmte Elemente ihres Angebots anpassen und so den Bedürfnissen des Kunden besser entsprechen.
- Steigerung der Konversionsraten: Durch personalisierte Nachrichten erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass ein Kunde eine Aktion ausführt – ob es sich nun um einen Kauf oder eine Anmeldung handelt. Personalisierte Nachrichten motivieren potenzielle Käufer viel stärker als Standardnachrichten ohne individuelles Element.
- Geringere Kosten für den Kundenservice: Mit personalisiertem Customer Service können Unternehmen ihr Serviceangebot optimieren und gleichzeitig Zeit und Geld sparen. Viele Kunden müssen nicht mehr lange auf Antwort warten, da sie über Hyperpersonalisierung direkt an den richtigen Mitarbeiter weitergeleitet werden.
Hyperpersonalisierung: Kluge Umsetzung durch neue technologische Entwicklungen
Eine der wichtigsten Entwicklungen im Bereich der Hyperpersonalisierung ist die Verwendung von Technologien wie künstlicher Intelligenz (KI) und Machine Learning (ML). Diese Technologien ermöglichen es Unternehmen, große Mengen an Kundendaten zu sammeln und zu analysieren, um individuelle Profile der Kunden zu erstellen. Sie begünstigen auch, personalisierte Angebote und Botschaften zu generieren, die auf die individuellen Bedürfnisse und Präferenzen eines Kunden abgestimmt sind. Durch die Verwendung von KI und ML-Algorithmen können Unternehmen die Interaktionen mit ihren Kunden verbessern und Prognosen über zukünftiges Verhalten treffen. Ein beliebtes Tool ist beispielsweise eine Datamanagement-Plattform (DMP). Es hilft bei der Verwaltung von Kundendaten, indem es diese in Echtzeit aufzeichnet und mit anderen Quellen verknüpft.
Um die Hyperpersonalisierung noch weiter voranzutreiben, sollten Unternehmen Tracking-Tools nutzen. Sie geben Auskunft darüber, wie sich eine Kundengruppe verhält und ob sie mit den geboten Inhalten interagieren oder nicht. Auf diese Weise kann man besser verstehen, welche Art von Inhalten besonders gut funktioniert und welche nicht so gut ankommt.
Herausforderungen und Risiken
Obwohl Hyperpersonalisierung viele Vorteile bietet, gibt es auch Herausforderungen und Risiken, die beachtet werden müssen. Eine der größten Herausforderungen der Hyperpersonalisierung ist das Sammeln und Verwalten von großen Mengen an Kundendaten. Unternehmen müssen sicherstellen, dass sie ihre Datenschutzrichtlinien auf dem neuesten Stand halten und die Datensicherheit ihrer Kunden gewährleisten.
Ein weiteres Risiko besteht darin, dass personalisierte Angebote und Botschaften als unangemessen oder unangenehm empfunden werden können. Dies kann dazu führen, dass Kunden sich von einem Unternehmen abwenden und ihm negative Publicity einbringen. Unternehmen sollten bei der Hyperpersonalisierung die Privatsphäre ihrer Kunden respektieren und darauf achten, dass ihre personalisierten Angebote und Botschaften angemessen und willkommen sind.
Schließlich ist es für die Hyperpersonalisierung wichtig, dass Unternehmen sich nicht auf personalisierte Aktionen verlassen und die Bedürfnisse und Vorlieben ihrer Kunden richtig verstehen. Unternehmen sollten daher auch Feedback von ihren Kunden sammeln und ihre personalisierten Aktionen ständig überwachen und anpassen, um sicherzustellen, dass sie relevant und nützlich sind.
Beispiele für den erfolgreichen Einsatz von Hyperpersonalisierung
Ein Beispiel für erfolgreiche Hyperpersonalisierung ist der E-Commerce-Riese Amazon. Das Unternehmen nutzt seine umfangreiche Kundendatenbank, um personalisierte Empfehlungen und Angebote für seine Kunden zu erstellen. Dies erfolgt in Form von personalisierten E-Mail-Marketingkampagnen, personalisierten Produktempfehlungen auf der Website oder personalisierten Werbekampagnen in sozialen Medien.
Ein weiteres Beispiel für Hyperpersonalisierung ist der Streaming-Anbieter Netflix, der personalisierte Anregungen und Tipps für seine Nutzer erstellt, auf Basis des Verhaltens und der Präferenzen der Nutzer. Netflix konnte durch Hyperpersonalisierung seine Nutzerbindung erheblich verbessern und die Verweildauer der Nutzer erhöhen.
Ana Karen Jimenez ist Redakteurin beim Deutschen Coaching Fachverlag und hat ihren Bachelor in Literaturwissenschaften und Spanisch an der Eberhard Karls Universität Tübingen abgeschlossen. Sie ist in den Magazinen für lesenswerte Ratgeber und vielfältige Kundentexte verantwortlich.